Katharina Lewald macht online sichtbar [Interview]

Katharina Lewald fiel mir schnell auf, mit ihrer lebendigen Fröhlichkeit und ihren guten Impulsen. Sie paart leichtfüßiges Kommunizieren mit dem Biss, den wir für unseren Businesserfolg brauchen.

Wir sind noch nicht lange miteinander vernetzt, aber ich beobachte deine Power, dein Business voranzubringen. Das gefällt mir. Du bist schon seit 2006 social media aktiv, wie ich in einem Interview mit Maik Pfingsten gehört habe. Mit was hast du konkret gestartet und wie ging es weiter?

Ich habe 2006 angefangen zu bloggen, damals noch über mein Lieblingshobby, das Lesen. Leider lese ich heute bei Weitem nicht mehr so viel wie damals. Damals kam ich locker auf über 100 Bücher pro Jahr. Heute bin ich froh, wenn ich 5 schaffe, und das sind meistens Fachbücher, keine Romane 😉 Seitdem beschäftige ich mich auch intensiv mit Internet Marketing in all seinen Facetten. Besonders angetan hat es mir das Thema Online-Business, also das Aufbauen und Betreiben eines zeit- und ortsunabhängigen Geschäfts über das Internet.

„Geh netzwerken!“ Dieser Tipp war für dich damals nicht motivierend. Warum?


Ich finde den Tipp „Geh netzwerken!“ sehr wenig aussagekräftig. Ich habe mir anfangs darunter vorgestellt auf irgendwelche Frühstücke zu gehen und dort schwerfällig Konversation zu machen. Mein Gefühl war immer „Alle wollen verkaufen, aber keiner traut sich es laut zu sagen, also wird um den heißen Brei geredet.“ 😉 Als ich mich aber vor Kurzem selbständig gemacht habe, wurde mir plötzlich klar, dass mit meinen Profilen in den sozialen Netzwerken doch schon der Grundstein gelegt ist – dass ich hier einfach etwas aktiver werden muss. Also habe ich meine Fühler ausgestreckt und mal mehr, mal weniger strategisch Kontakte aufgebaut. Vor allem macht es mir einen riesen Spaß. Mittlerweile werde ich auch von Anderen angesprochen, was das Ganze noch leichter und schöner macht.

Du netzwerkst mit großer Begeisterung. Was war das AHA-Erlebnis und was treibt dich heutzutage an?


Ein richtiges AHA-Erlebnis hatte ich noch nicht, glaube ich. Ich beginne erst jetzt langsam zu verstehen, was für ein mächtiges Werkzeug ein gutes Netzwerk eigentlich sein kann. Früher war ich in XING zum Beispiel hauptsächlich mit ehemaligen Kollegen oder Bekannten vernetzt – inzwischen sind auch Kunden und viele Kooperationspartner dabei. Mich überrascht, wie schnell das Ganze sich letztlich entwickelt hat und was für wertvolle Kontakte und Kooperationen innerhalb kürzester Zeit zustande gekommen sind.

Was sind deine Lieblings-Social-Networks und was geht gar nicht an dich?


Als Online-Business-Coach und großer Social Media-Fan kann ich eigentlich kein Lieblings-Social-Network nennen. Ich bin zur Zeit extrem aktiv auf Facebook und schreibe deshalb auch häufig Blogartikel darüber, finde mich aber in fast allen Social Networks sehr gut zurecht. Die beruflichen Netzwerke XING und LinkedIn liegen mir allerdings weniger, obwohl ich sie natürlich auch nutze. Allerdings empfinde ich die Kommunikation in diesen Netzwerken oft als anstrengend. Sie erscheint mir weniger natürlich und oft „herbeigeführt“. Bei Facebook ist es für mich wesentlich einfacher neue Kontakte zu knüpfen. Aber das ist aus meiner Sicht ganz normal: Nicht jedes Netzwerk liegt jedem Typ Mensch. So sage ich das auch meinen Kunden, und helfe ihnen dabei die für sie relevanten und passenden Netzwerke auszuwählen.

Dein Geschäftsmodell basiert auf deinem Blog und auf Social Media. Warum ergänzen sich diese beiden Themen perfekt?


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Über meinen Blog kann ich hochwertige, relevante Inhalte herausgeben – und zwar kostenlos. Ich baue mir dadurch Vertrauen auf, sowie eine loyale Leserschaft, die meine Botschaften gerne in die Welt trägt. Hier kann ich meine Leser ermutigen, motivieren, abholen und an die Hand nehmen. Social Media ergänzt diese Strategie, weil es hier sehr einfach ist eine gewisse Reichweite zu generieren und neue Leser auf meine Inhalte aufmerksam zu machen, auch ohne viel Geld für Werbeanzeigen oder teure Werbekampagnen auszugeben. Und über die Reichweite kommen wiederum ganz automatisch Anfragen für mein Coaching, sowie für meine Onlinekurse ins Haus geflattert. Ein geniales Konzept wie ich finde. Und die Tatsache, dass das Konzept bei mir funktioniert, ist gleichzeitig ein „Schaufenster“ für mein Coaching, nach dem Motto „So könnte es auch bei dir aussehen.“

Nun zur Blitzanalyse: Was ist deine Erkenntnis, die du gerne teilen möchtest?


Ich habe neben der Blitzanalyse – die ich, nebenbei gesagt, sehr gelungen finde! – auch mein XING-Kontaktnetzwerk intensiv analysiert. Bei weniger als 300 Kontakten geht das noch 😉 Interessant: Ich kenne immerhin ziemlich genau 50% meines XING-Netzwerks persönlich. Und mir ist beim Analysieren meiner Kontakte aufgefallen, wie viel Potenzial für künftige Kooperationen noch vorhanden ist. Schon jetzt wird ein ganzes Leben nicht mehr ausreichen alle möglichen Kooperationen anzugehen.

Qualität statt Quantität: Wie lebst du diese Überzeugung beim Netzwerken?


Das ist eine sehr spannende Frage. Persönlich bin ich der Überzeugung, dass Quantität ok ist, solange sie früher oder später zu Qualität führt. Deshalb nehme ich Freundschaftsanfragen auf Facebook, Kontaktanfragen bei XING und Co. meistens an. Und dann versuche ich Stück für Stück Kontakt zu diesen Menschen aufzubauen, vielleicht erst mal über den Facebook-Chat, oder man telefoniert mal oder spricht über Skype miteinander. Dann wird ganz schnell klar, ob man weitere Anknüpfungspunkte findet oder nicht. Und selbst wenn nicht, ist das auch kein Beinbruch: Meine Kontakte können schließlich auch trotzdem meinem Netzwerk nützen! Ich sehe das entspannt.

Das ist ein wichtiger Punkt, den du da ansprichst. Erst mal einen Kontakt aufbauen und dann schauen, welche Anknüpfungspunkte ihr findet. Da sind viele Menschen noch sehr skeptisch unterwegs und für mich funktioniert das auch wunderbar in dieser Reihenfolge wie bei dir. Zur letzten Frage für heute:
Welchen Netzwerk-Tipp möchtest du meinen LeserInnen mit auf den Weg geben?


Entspannt bleiben und Spaß haben 🙂 Strategisches Netzwerken ist gut und wichtig, aber man sollte es nicht übertreiben. Das Wichtigste ist meines Erachtens, hochwertige, für die eigenen Kontakte relevante Inhalte zu verteilen oder bereitzustellen. Das müssen nicht nur eigene Blogartikel, Audios oder Videos sein. Es darf auch Content sein, den man online irgendwo gefunden hat und als wertvoll für sein Netzwerk empfindet. Wer das beherzigt, wird relativ schnell und vor allem auf ganz natürlichem Wege zu einem aktiven Netzwerk kommen.

Super Tipp, danke Katharina.

Katharina Lewald ist Coach für Online-Business und Online-Marketing. Sie hilft Selbständigen, Freiberuflern und Unternehmern dabei aus ihrem Expertenwissen ein skalierbares Geschäftsmodell zu entwickeln, damit sie orts- und zeitunabhängig(er) arbeiten können. Darüber hinaus unterstützt sie ihre Kunden dabei Vermarktungsstrategien zu entwickeln und umzusetzen.

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