Bist du auch immer wieder überrascht, wie unterschiedlich sich Menschen beim Netzwerken verhalten? Was den einen erfreut, kann den anderen erzürnen. Eine Kontaktanfrage ohne sich persönlich zu kennen empfinden einige Menschen nach wie vor als eine Zumutung, für die meisten ist es normal, dass wir über Social Media neue Kontakte finden. Mir persönlich gefällt es, über Social Media zarte Bande zu knüpfen und nach und nach die Beziehung zu vertiefen, wo es für mich stimmig erscheint. Was fühlt sich für dich stimmig an?
Wie funktioniert netzwerken?
Was ist empfehlenswert, um niemand auf den Schlips zu treten? In der Umfrage Was geht dir beim Netzwerken auf den Geist? wird deutlich, wie unterschiedlich wir unterwegs sind. Reinlesen lohnt sich 🙂
Fünfzehn Jahre professionelle Networking Erfahrung
Ich netzwerke seit 1997 und habe in 2001 meine Leidenschaft – Menschen miteinander in Kontakt zu bringen – zum Hauptberuf gemacht. In diesem Zeitraum gründete ich Netzwerk Ganzheitlichkeit, ein Präsenznetzwerk mit Regionalgruppen in großen deutschen Städten. 2010 verschob sich mein Netzwerken in Richtung Social Media und ich verlagerte die Präsenzworkshops und Beratungen auf die virtuelle Ebene. Ob virtuell oder präsenz: Die Unsicherheit, sich richtig zu verhalten, war und ist überall hoch und deshalb analysierte ich typische Probleme im Miteinander, definierte fünf Netzwerk-Bremsen und seither gebe ich Tipps, diese Bremsen zu lösen. Meine Botschaft an dich: Du musst nicht Jahre verschwenden, um erfolgreich dein Kontakte-Netzwerk auszubauen. Wir nehmen jetzt die Abkürzung:
Die fünf größten Netzwerk-Erfolgsbremsen zu lösen helfen dir nicht nur, in deinem Kontakte-Netzwerk keine unerwünschten Reaktionen hervorzurufen, sie ändern auch dein Mindset und stärken dein Selbstvertrauen.
Was sind die fünf größten Networking-Erfolgsbremsen?
Es gibt bei jedem neuen Kontakt einen besten Zeitpunkt, dich im Gedächtnis des Anderen zu verankern. Diesen solltest du nicht verspielen, damit man sich an dich erinnert und dich empfiehlt. Welcher Zeitpunkt ist das? Wann befasst sich der Andere mit dir und deinem Angebot? Wann ist man am stärksten gewillt, Zeit zu investieren, um dich besser kennen zu lernen?
Es ist der allererste Eindruck, für den es keine zweite Chance gibt.
Im Klartext: Wie du eine Kontaktanfrage machst oder bestätigst, ist spielentscheidend für den weiteren Verlauf. Beschäftigst du dich mit dem Profil des Anderen, hast du vielleicht den letzten Blogartikel gelesen oder ein Video angeschaut und kannst darauf Bezug nehmen? Packe das in deine Nachrichten – ob bei Facebook als persönliche Nachricht oder bei XING in die Kontaktanfrage – und zeige dem Anderen damit dein Interesse.
Beispiel: Ich habe gerade dein Video XYZ auf YouTube gesehen und bin von deinen Tipps begeistert. Ich habe gleich deinen Kanal abonniert und würde mich gerne hier über (Social Media Kanal einsetzen) mit dir vernetzen, wenn du Lust hast? Viele Grüße von Sabine
Damit zeigst du, dass dir der Mensch wichtig ist und nicht, dass du einfach einen weiteren Kontakt gewonnen hast. Eine Kontaktanfrage zu stellen oder eine Anfrage zu bestätigen ohne den Versuch, einen Dialog zu starten oder anderweitig Spuren zu hinterlassen bringt dich nicht weiter.
Was wird der Andere aller Wahrscheinlichkeit nach machen? Er wird deine Anfrage bestätigen und sich vielleicht dein Profil anschauen. Aber wir wollen nicht auf das „vielleicht“ vertrauen, sondern sicher gehen, dass ein Dialog beginnt und deshalb schaffen wir jetzt ein Ereignis, das der Andere nicht übersehen kann. Bevor wir die erste Netzwerk-Bremse lösen ein kurzer Hinweis. Es gibt regelmäßig ein gleichnamiges Webinar Was sind die fünf größten Networking-Erfolgsbremsen? zu dem ich dich gerne einlade. So, jetzt aber zur Bremse Nummer 1:
1. Kontakte sammeln, aber keine Ereignisse schaffen
Ob Kontaktanfrage oder Kontaktbestätigung: Wichtig ist, dass du lenkst, was als Nächstes passieren soll. Dafür eignen sich Mehrwerte besonders gut. Biete deinem neuen Kontakt etwas an, was für ihn Mehrwert hat: Ein Expertentipp, eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, eine Übung oder eine Checkliste ist für den Start besonders empfehlenswert. Besonders clever ist es, zwischen zwei oder drei Mehrwerten wählen zu lassen. Vielleicht denkst du jetzt, das ist aber Arbeit! Stimmt. Erst mal muss man etwas Gehirnschmalz aufwenden, um zu überlegen, was deinen potentiellen Kunden hilft. Aber einmal einen Mehrwert wie eine Linksammlung oder einen Reflektionsbogen kreiert kannst du dies immer wieder verwenden.
Schenken ist nicht gleich schenken
Wichtig ist die Art und Weise, wie du dein Geschenk anbietest. Ich empfehle dir, niemals ungefragt einen Mehrwert zu versenden, denn damit machst du den Wert deines Geschenks kaputt. Viel besser ist nachfragen, was den Anderen interessiert und dann erst versenden, was gewünscht wurde. Dein neuer Kontakt freut sich auf das Geschenk, das er bald erhalten wird. Die Wahrscheinlichkeit, es zu übersehen, wird geringer und meine Erfahrung ist, dass sich viel mehr Menschen als früher für das Geschenk bedanken, wo ich ungefragt Mehrwerte versendet hatte. Experimentiere, bis die Resonanz optimal ist. Wenn du mir über XING eine Kontaktanfrage sendest, siehst du, welche drei Mehrwerte ich zur Auswahl anbiete. Weitere Mehrwerte, um in einen Dialog zu kommen, können sein:
2. Kundenbrille auf der Nase
Bist du schon mal zu einem Netzwerk-Treffen gegangen, um einzukaufen? Nein, das tut keiner. Du bist an neuen Kontakten interessiert und suchst den Erfahrungsaustausch mit anderen Experten. Warum also kommen wir immer wieder auf die Idee, zu einem Netzwerk-Treffen zu gehen, nur weil wir noch zwei Seminarplätze verkaufen müssen?
Bei einem neuen Kontakt darfst du (fast) alles, was wertschätzend ist, nur nicht verkaufen.
In dem Moment, wo wir den Anderen fragen: Ist das Seminar für dich interessant? Hast du Interesse an weiteren Informationen zu diesem Produkt? kommt Druck ins Gespräch und wenn du nicht gerade einen potentiellen Käufer vor dir hast, dann wird das Gespräch gezwungen und die Leichtigkeit geht flöten. Das passiert, weil du die Kundenbrille auf der Nase hast. Viel sinnvoller ist es, die Kontaktebrille zu nutzen, indem du fragst: Vielleicht kennst du jemanden, für den das Thema interessant sein könnte?
Damit lenkst du die Aufmerksamkeit darauf, das eigene Kontakte-Netzwerk zu scannen und wir sind raus aus der Akquise und wieder im wertschätzenden Netzwerken. Wenn ich über XING solche Angebote erhalte, setze ich dem Anderen gerne die Kontakte-Brille auf, indem ich frage: Für wen könnte dieses Angebot besonders interessant sein? Vielleicht habe ich einen schönen Kontakt für Sie.
Nach wie vor ist die Impulsebrille meine Lieblingsbrille, weil wir im Netzwerken unzählig viele Impulse erhalten. Wenn du nachfragst Wo könnte ich das Seminar noch bewerben? Wie würdest du an meiner Stelle vorgehen? Was ist ein guter Zeitpunkt für dieses Seminarthema? bekommst du jede Menge Impulse, um dein Seminarmarketing zu optimieren. Aber auch wenn du keine Lust hast zu fragen, sondern dir lieber die Angebote anderer anschaust, bekommst du weitere Ideen für deine Seminarvermarktung.
Mein Tipp: Beobachte dich beim Netzwerken, welche Brille du gerade auf hast und lerne, die Brillen zu wechseln. Den Brillenwechsel üben wir auch in der kostenfreien 21-Tage-Networking-Challenge, denn das darf fleißig geübt werden 🙂
3. Wettbewerbsdenken ist Mangeldenken
Wir sind von klein auf darauf getrimmt worden, auf den Wettbewerb bzw. auf den Mangel zu schauen. Schon in der Schule werden die Fehler und nicht die tollen Leistungen gezählt. Die Werbung gaukelt uns permanent vor, dass wir dieses und jenes unbedingt brauchen, damit wir glücklich sind. Dieses antrainierte Mangeldenken bremst uns beim Netzwerken aus, denn wenn wir auf den Wettbewerb schauen und Angst haben, jemand könnte uns etwas klauen, uns kopieren, uns eine Idee wegnehmen, dann halten wir unsere Stärken zurück und wir verhalten uns geizig statt großzügig. Damit verhindern wir, unsere Stärken und Talente zu leben. Ja, vielleicht versteckst du deine Talente so gut, dass auch potentielle Kunden sie nicht wahrnehmen?
Dabei dürfen wir im Vertrauen sein, dass wir einzigartig sind: Einzigartig durch unsere Erfahrungen, unsere Visionen und Ziele und unsere Stärken und Talente, was der Motor für unser Schaffen ist. Sei gewiss:
Es gibt keinen einzigen Menschen auf dieser Welt, der genau die gleichen Erfahrungen, Ziele und Stärken wie du hat.
Wenn wir uns statt auf den Mangel auf unsere Stärken konzentrieren und schauen, welche Stärken anderer Menschen uns gut ergänzen, dann fangen wir an, kooperativ zu denken. Du musst dich in Geduld üben und diesen Stärkenfokus immer wieder üben. Es dauert leider länger als nur eine 21-Tage-Networking-Challenge, aber es lohnt sich: Sobald du Kooperationsdenken verinnerlicht hast, wächst dein Kontakte-Netzwerk rasant und du wirst immer häufiger empfohlen.
Mein Tipp: Konzentriere dich auf deine Stärken und sei im Vertrauen, dass du damit deine Stärken stärkst.
4. Networking Spaßbremse
Macht es wirklich Sinn, um sieben Uhr morgens jede Woche zu einem Netzwerk-Treffen zu gehen, wenn du ein Morgenmuffel bist? Noch dazu, wenn du den Anspruch hast, einen perfekten Elevator-Pitch zu bringen, um dich und dein Angebot vorzustellen? Macht es wirklich Sinn, wenn du gerne ausladend schreibst, dich mit 140 Zeichen in Twitter abzumühen? Macht es Spaß, Blogartikel zu schreiben, wenn schreiben für dich eine Qual ist?
Ich habe eine gute Botschaft für dich: Netzwerken ist heutzutage so vielseitig, dass du auf alles, was dir keinen Spaß macht, verzichten kannst. So viel ist möglich, was dir Spaß macht. Setze es ganz bewusst ins Netzwerken ein, indem du die für dich passenden Netzwerke wählst. Der Networking-Spaßfaktor-Kompass in der Freebie Box hilft dir, in drei Minuten deine Spaßfaktoren zu erkennen. Gerne auf das Bild klicken, eintragen und Zugang zum passwortgeschützten Bereich erhalten, wenn du nicht im Verteiler bist:
5. Ausprobieren statt theoretisieren
Dieser Tipp ist banal, aber die Wirkung ist immer wieder verblüffend. Sobald wir etwas Neues ausprobieren, bekommen wir eine neue Erkenntnis, wir üben uns, etwas zu tun, was wir noch nicht kennen. Networking ist aus meiner Sicht die perfekte Spielwiese, um Neues auszuprobieren, denn in einem gut gepflegten Kontakte-Netzwerk bekommst du Feedback, wenn du eine neue Idee hast, Impulse, dein Angebot zu optimieren und du kannst fragen, was dir wichtig erscheint. Wir müssen nicht alles mit Kunden testen, das Netzwerk eignet sich da meist viel besser.
Networking ist der Spiegel deiner Persönlichkeitsentwicklung
Wenn du beispielsweise sagst, ich kann mein Angebot schlecht auf den Punkt bringen und du übst das bei jedem Netzwerk-Treffen, dann wirst du beobachten, wie es dir immer leichter gelingt, dein Angebot präziser und besser zu beschreiben. Und du bemerkst auch, es macht dir mehr und mehr Freude und die Resonanz verändert sich.
Ausprobieren statt theoretisieren
Beim Ausprobieren wächst du und mit dir dein Selbstvertrauen. Dadurch wirst du zu einem spannenden Netzwerk-Partner, die Menschen freuen sich, mit dir vernetzt zu sein. Und damit wird auch dein Netzwerken immer erfolgreicher.
Alles, was noch nicht so gut klappt, ist dein Potential
Ich wiederhole das gerne nochmal, lass dir diesen Satz auf der Zunge zergehen: Alles, was noch nicht klappt, ist dein Potential. Ist das nicht eine wunderbare Erkenntnis, dass du noch weiter wachsen kannst? Wie wäre es, wenn es keine Steigerung mehr gäbe und alle Potentiale ausgeschöpft wären?
Zum nächsten Gratis-Webinar „Die 5 größten Networking-Erfolgsbremsen“ anmeldenIn der Freebie Box findest du den Networking-Spaßfaktor-Kompass, ein Worksheet, um deine Networking-Bremsen zu lösen und eine Leseprobe „Erfolgreich netzwerken“ mit der Kunden-, Kontakte- und Impulsebrille. Kein Passwort?
Zugang zur Freebie Box anfordern
Starte jetzt: Welche Mehrwerte setzt du gerne bei Kontaktanfragen und Kontaktbestätigungen ein? Mit was hast du gute Erfahrungen gemacht? Ich freue mich auf einen regen Austausch hier.
Hallo Sabine, ich freu mich über dein gratis Angebot 100 Kontakte in einem Tag knüpfen! Leider hab ich beim Eintragen (nachdem dein mail kam ging ein gelbes Fenster auf) einen Tippfehler gemacht und zu spät gesehen…
meine richtige Adresse lautet: patricia.hellrigl1@gmail.com (der Fehler war „ii“)
Danke und liebe Grüße,
Patricia Hellrigl
Hallo Patricia,
ich trage dich nochmal mit richtiger Mailadresse ein.
Viele Grüße von Sabine
Hallo Sabine,
ein schöner Artikel für den Einstieg in das Netzwerken. Schwierig könnte für Gründer bei der Impulsbrille sein, die richtigen Kontakte zu fragen. Sonst bekommt man einen Impuls, der für die eigenen Kunden und das eigene Angebot nicht passt. Extrem hilfreich finde ich den 5. Punkt und da: „Networking ist der Spiegel deiner Persönlichkeitsentwicklung“. Denn wenn wir als Unternehmer wachsen, dann wächst unsere Firma mit.
Hallo Andrea,
in der Tat ist die Impulsebrille nicht ganz einfach, wenn man ungeübt ist. Aber schon wenn man schaut, was andere toll machen, was man selbst nie so machen würde, dann hat man schon erste gute Impulse.
Das bedeutet, viele Impulse gibt es auch schon durch gutes Beobachten. Und eine Frage ist für Gründer immer genial, wenn du einen „alten Hasen“ fragst:
„Wenn du nochmal am Anfang stehen würdest, welche Fehler würdest du mit der heutigen Erfahrung vermeiden wollen?“
Das bringt jede Menge Impulse 🙂